existenzialien.de

Politik und Kulturdiskurs stellen dieser Tage eine intellektuelle Zumutung dar. Die politische Repräsentanz hat sich durch die Absurdität des Personals weitgehend delegitimiert. Wenn die Akteure erkennbar dümmer sind als man selbst: Wem sich dann zuwenden? Der Suchende landet bei der Klarheit von Klängen und Worten. „In a manner of speaking“ von Tuxedomoon ist kalt und hart und klar und schmerzhaft transparent. Im depressiven Alkoholdunst schreibt ein Dichter über seine Metaphorik, die auch die Metaphorik dieses Liedes sein könnte: „Wir haben alles und wir haben nichts. Glasharte, kantige Tage mit dem unmöglichen Gestank von Flußmodder, schlimmer als Scheiße; Schachbrett-Tage mit lustlosen Zügen und Gegenzügen und so wenig Sinn in allem, dass ein Sieg so witzlos wie eine Niederlage ist; Tagelangsam wie Esel, die sich verbraucht und missmutig in der sengenden Sonne durch eine Straße quälen, wo ein Irrer sitzt und wartet“ (Charles Bukowski).